Kompetenzzentrum: Vertane Chance zulasten der Jugendlichen unserer Stadt?

Batzel: „Ein ‚Nein‘ zum Kompetenzzentrum ist weder nachvollziehbar noch vermittelbar“
Auch die Junge Union Gelsenkirchen (JU) ist enttäuscht über das Scheitern des CDU-Antrags zur Einführung eines Kompetenzzentrums.

Ziele eines Kompetenzzentrums nach dem Vorbild Düsseldorfs sind Schulabbrüche zu reduzieren und die Übergänge von der Schule zur Berufsausbildung zu verbessern. Lernpartnerschaften und eine kontinuierliche Unterstützung von Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl sind dabei einige Projekte.

„Jahr für Jahr erleben wir, dass junge Menschen in Gelsenkirchen keinen Ausbildungsplatz finden. Wie uns die Statistiken zeigen hat Gelsenkirchen sowohl bundesweit die meisten Arbeitslosen unter 25 Jahren als auch landesweit die höchste Schulabbrecherquote. Vor diesem Hintergrund ist es für die JU unerklärlich, wieso die SPD gegen die Einrichtung eines Kompetenzzentrums gestimmt hat und damit, wie von Seiten des Arbeitgeberverbands bereits geäußert, eine gute Chance vertan wird“ erklärt der Vorsitzende der JU, Andreas Batzel.

„Wenn wir nicht weiter trauriger Spitzenreiter bei der Jugendarbeitslosigkeit und auch bei den Schulabbrechern bleiben wollen, sind neue und zusätzliche Ansätze und Ideen gefragt. Das Konzept eines Kompetenzzentrums, welches jungen Schulabgängern einen zielgerichteten Übergang in den Beruf und zur Hochschule ermöglichen soll, befürworten wir daher ausdrücklich“ so Batzel weiter.

„Für junge Menschen sind eine frühzeitige und praxisnahe Berufsorientierung und ein möglichst nahtloser Übergang von Schule in den Beruf von immenser Bedeutung. Ein Zentrum, welches die Unternehmen, die Schulen und die Stadt und somit beinahe alle beteiligten Akteure an einen Tisch bringt, ist sicherlich ein Erfolg versprechendes Konzept“ fügt Batzel hinzu.

„Während in Düsseldorf Wege gefunden werden, um ein Kompetenzzentrum einzurichten, wird der Vorschlag hier ohne Diskussion abgelehnt. Wieso ein Kompetenzzentrum in Düsseldorf möglich ist und realisiert wird, in Gelsenkirchen aber nicht erforderlich sein soll, erschließt sich uns nicht. Hier wird man das Gefühl nicht los, dass der Antrag nur deshalb abgelehnt wird, weil dieser von der CDU und somit aus Sicht der Mehrheitsfraktion von der falschen Partei gestellt wird. Den Jugendlichen, die in Gelsenkirchen keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden, ist die SPD eine Erklärung schuldig.

Für uns ist es nicht nachvollziehbar, wieso die SPD bei den Themen Radwegebau oder Nachpflanzungen aufgrund des Sturms Ela Gesprächsbereitschaft zeigt, bei einem Projekt, welches zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit geeignet ist, hingegen nicht. Wer so verfährt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob tatsächlich genug unternommen wird, um die Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren. Wir erwarten an dieser Stelle sowohl von der Verwaltung als auch von allen Parteien, dass alles möglich gemacht wird, um die Schülerinnen und Schüler beim Übergang in den Beruf zu unterstützen. Dazu gehört für uns, auch neben bereits unternommenen Maßnahmen, zwingend die Einrichtung eines Kompetenzzentrums“ erklärt Batzel abschließend.